Die gestiegenen Strompreise stellen Unternehmen in Deutschland vor existenzielle Herausforderungen. Galten Energiekosten bisher als weniger relevant in der Kostenstruktur der Fertigungskette, so hat sich dies spätestens im letzten Jahr drastisch verändert. Zahlreiche Energiemanagement-Tools versprechen Abhilfe durch klare Visualisierungen des Verbrauchs. Doch Transparenz allein hilft nur wenig, wenn aus den gesammelten Daten keine Erkenntnisse für Prozessoptimierungen abgeleitet werden.

Erhöhte Nachfrage, langsamer Ausbau erneuerbarer Energien und die drohende Verknappung von Ressourcen: Zahlreiche Faktoren ließen den Strompreis in Deutschland zuletzt drastisch in die Höhe schnellen. Der Industriestrompreis pro Kilowattstunde stieg von 17,76 Cent im Jahr 2020, auf 21,38 Cent im Jahr 2021 und 26,64 Cent im Januar 2022 – eine Preiserhöhung, die selbst die Preisentwicklungen in der Ölkrise der 70er Jahre in den Schatten stellt. Der Krieg in der Ukraine verschärft die Situation weiter. Und obwohl die Politik durch die vorzeitige Abschaffung der EEG-Umlage Entlastung bringen möchte, wird dieser Wegfall allein den Trend steigender Strompreise wohl nur geringfügig abschwächen. Denn ein wesentlicher Treiber für die gestiegenen Strompreise sind Netzentgelte, die sich durch den teuren Netzausbau für erneuerbare Energien und E-Mobilität erhöht haben. Auch die geplante Steigerung des nationalen CO2-Preises wird sich in weiter steigenden Energiekosten niederschlagen.

Deutschland ist zum traurigen Anführer der Energiepreise in Europa geworden. So teuer wie hier ist es sonst nirgendwo. Das belastet Unternehmen wie Verbraucher: Eine Umfrage des BDI unter 400 mittelständischen Unternehmen zeigt: 88 Prozent sehen in den gestiegenen Energiepreisen eine starke oder gar existenzielle Herausforderung. Die Themen Energieversorgung und -verbrauch, die lange Zeit rein im Bereich des Einkaufs verortet waren, werden zum kritischen Wettbewerbsfaktor. Wie können sich Unternehmen dieser Herausforderung stellen?

Das Stichwort? Energieeffizienz

Um ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft zu sichern, müssen Unternehmen jetzt handeln. Ein wesentlicher Hebel ist dabei nicht nur die langfristige Umstellung auf erneuerbare Energien. Viel kurzfristiger und auch kostengünstiger greift sinnvolles Energiemanagement. Das Ziel dabei? Den vorhandenen Energieverbrauch besser nutzen. Oder: weniger Energie verbrauchen und so Kosten sparen. Der Schlüsselbegriff lautet in beiden Fällen Energieeffizienz.

Die Vorteile guten Energiemanagements liegen auf der Hand: Der negative Einfluss zusätzlicher Energiekosten auf die Wirtschaftlichkeit der Wertschöpfungskette wird reduziert, robuste und langfristige Kostenplanung besser ermöglicht. Zusätzlich zum unmittelbaren Kostenvorteil können Unternehmen mit der Steigerung der Energieeffizienz ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, da der produktanteilige CO2-Ausstoß verringert wird. In Zeiten des globalen Klimawandels ein wichtiger Schritt, der von Kunden und der Öffentlichkeit zunehmend eingefordert wird. Nachhaltiges Energiemanagement kommt somit nicht nur dem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt und dem Image zugute.

Transparenz als erster Schritt

Die Basis guten Energiemanagements – und daher Kern eines jeden Energiemanagement-Tools – ist die Schaffung von Transparenz. Diese ist heute durch den Einsatz digitaler Technologien recht einfach herzustellen. An Maschinen und Anlagen angeschlossene Systeme tracken den Echtzeit-Verbrauch der Anlagen. Diese Analysen liefern, je nach System, detaillierte Auswertungen zum Energieverbrauch, Lastspitzen und Stillständen. Energiemanagement-Systeme gibt es von allen möglichen Anbietern, von Siemens über Schneider Electric, bis hin zu kleineren, spezialisierten Anbietern wie DEXMA Energy Intelligence: Sie unterscheiden sich durch die Art der Anbindung an die Maschinen und Anlagen sowie den Funktionsumfang der Analysen.

Ein Energiemanagement-System liefert aber vor allem eines: Mehr oder weniger detaillierte Visualisierungen. Diese plötzliche Transparenz kann bereits einige „Aha-Effekte“ in Unternehmen erzeugen. So können zum Beispiel längere Stillstandszeiten offengelegt werden, in denen die betrachtete Maschine eingeschaltet, jedoch nicht in Benutzung war und somit unnötig Strom verbrauchte. Kurz gesagt: Durch Transparenz können auf den ersten Blick kleinere Effizienzlücken geschlossen werden.

Prozessoptimierung als zentraler Hebel

Meistens sind die wahren Effizienzverluste aber weniger offensichtlich und die größte Energieverschwendung wird erst durch die Zusammenführung mit weiteren Prozessdaten offensichtlich. Erfolgskritisch für eine spürbare Erhöhung der Energieeffizienz ist es also, aus den gewonnenen Daten Optimierungen an den unterliegenden Prozessen abzuleiten. Es gilt, die produktive Effizienz der Wertschöpfung im Gesamten zu erhöhen, um die energetische Effizienz zu steigern. In diesem Bereich verbirgt sich das eigentliche Potential für Unternehmen.

Ein simples Beispiel: Bei einem Konsumgüterhersteller werden auf Maschine A pro Tag 1000 Produkte verpackt, auf Maschine B jedoch nur 950. Findet sich die Ursache für diesen Umstand und wird er behoben, so kann im Umkehrschluss die Energieeffizienz pro Produkt gesteigert werden.

Ein anderes Beispiel: Die Analyse einer Maschine ergibt, dass diese täglich deutliche Stillstandzeiten aufweist. Jedoch würde sich aufgrund der hohen Rüstzeit ein Herunterfahren der Anlage in den derzeit geplanten Taktzeiten nicht lohnen. Hier kann geprüft werden, ob die Stillstandzeiten durch eine angepasste Produktionsplanung reduziert werden können.

Viele auf dem Markt verfügbare Software-Lösungen bieten zwar Transparenz, können aber im zweiten Schritt keine maßgeblichen Verbesserungspotentiale für Prozesse aufzeigen. Die individuellen Ursachen für Verschwendungen sind schlichtweg zu komplex, als dass die Software hier Antworten liefern könnte. Die Einführung von Energiemanagement-Software allein führt deshalb also oft noch nicht zu maßgeblichen Ergebnissen.

Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die Strompreisentwicklungen gefährdet sehen, haben zwei Möglichkeiten: Sie benötigen entweder Verantwortliche mit einem weitreichenden Überblick über den Wertschöpfungsprozess, die Zeit und Rückhalt für ihre Aufgabe benötigen, um Prozessverbesserungen anzustoßen und einen wirklichen Effizienzgewinn zu schaffen. Oder sie verbinden Prozess- und Energieverbrauchsdaten, um schnell Ergebnisse zu erreichen.

Mit schlanken Prozessen Kosten sparen

Für Unternehmen, die ihre Energieeffizienz in Zeiten rasant steigender Strompreise erhöhen wollen, sind Transparenz und verschwendungsfreie Prozesse unerlässlich. Die gute Nachricht: Ergebnisse lassen sich unkompliziert und kostengünstig erzielen, wenn man die richtigen Systeme und Experten an der Seite hat. Auf dem Markt für Energiemanagement-Systeme lässt sich dabei für Unternehmen jeder Branche die passende Lösung finden.

Mit NEONEX SPARK begleiten wir Sie in drei Phasen zur Optimierung Ihrer Energieeffizienz und der Senkung Ihrer Stromkosten zur Sicherstellung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit.

Im ersten Schritt gewinnen wir für Sie die richtigen Daten zur Prozessverbesserung und Energieeffizienzsteigerung mit IIoT-fähigen Stromverbrauchsmessgeräten, Sensoren zur Messung von Ausbringungsmengen und Stillstandszeiten sowie vernetzten Tablets zur Erfassung von Stillstandsgründen, die nicht an Ihre bisherige Maschineninfrastruktur angebunden werden müssen. Außerdem unterstützen Sie unsere Experten mit langjähriger Erfahrung in unterschiedlichen Industrien bei der Prozessverbesserung zur Steigerung Ihrer Energieeffizienz.

Nach der Steigerung Ihrer Prozess- und Energieeffizienz unterstützen wie Sie im nächsten Schritt: Dem Contracting & Clearing, also der Verhandlung Ihrer bisherigen Strompreise oder der Auswahl neuer Stromanbieter. Dies führt zur weiteren Senkung Ihrer Stromkosten und weiteren Gewinnen in Ihrer wirtschaftlichen Effizienz.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Kommen Sie gerne auf uns zu.

Ihr Ansprechpartner


Laden Sie diesen Artikel herunter

Datenschutz*

Newsletter*