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Eine Smart Factory eröffnet zahlreiche neue Chancen für Unternehmen: Sie schafft Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette, ermöglicht effizientere Prozesse und gestattet zusätzliche Flexibilität in Zeiten volatiler Marktanforderungen. Die Einführung einer Smart Factory stellt durch ihre Komplexität viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Aber: Wenn sich Unternehmen im Transformationsprozess über die elementaren Erfolgsfaktoren bewusst sind und einer klaren Roadmap folgen, wird die Smart Factory-Einführung zum nachhaltigen Erfolg.

Transparenz über die Operations, erhöhte Flexibilität, geringere Kosten: Die Vorteile einer Smart Factory sind zahlreich und sichern die Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen. Im Zentrum der Smart Factory steht die Idee, den gesamten Wertschöpfungsprozess von Einkauf bis Vertrieb, und über alle Systeme und Technologien hinweg zu vernetzen. Diese horizontale und vertikale Integration bildet die Basis für jeden Smart-Factory-Mehrwert. Jedoch stellt sie aufgrund ihrer Vielschichtigkeit auch eine große Herausforderung für die Smart Factory-Einführung dar. Es gilt, Prozesse aus unterschiedlichen Bereichen in datendurchlässigen Systemen abzubilden und Interessen vieler Stakeholder aus Produktion, Logistik, IT, Vertrieb und Supply-Chain-Management bestmöglich zu berücksichtigen. Bestehende Technologien und Prozesse geraten auf den Prüfstand, viele neue Technologien und Systeme stehen zur Wahl.

Gefragt ist eine klare Roadmap zur Smart Factory-Einführung, die den End-2-End-Gedanken in den Vordergrund stellt. Sie definiert die generellen Ziele der Digitalisierungsaktivitäten, legt den organisatorischen Rahmen fest und gibt einen Überblick über die einzelnen Schritte der digitalen Transformation zur Smart Factory. Die Grundlage für die Roadmap stellt eine strukturierte Analyse des Wertschöpfungsprozesses hinsichtlich des aktuellen Digitalisierungsstandes und der sinnvollen Use Cases dar. Durch diese finden Unternehmen Ansatzpunkte für die individuelle Ausgestaltung der Digitalisierung. Anschließend wird das Potential der einzelnen Use Cases im Team bewertet und priorisiert. So gelangen Unternehmen in 5 Schritten zur Smart Factory.

Abgesehen von der Vorgehensweise gibt es bei der Einführung einer Smart Factory elementare Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen. Vor allem gilt es, sich als Entscheider nicht von Technologien und optisch ansprechenden Dashboards blenden zu lassen. Diese können im Unternehmen zwar eine Menge Vorteile bewirken – aber nur, wenn sie auf schlanken Prozessen beruhen, sich nahtlos ins Gesamtsystem einfügen und von den Mitarbeitern eines Unternehmens aktiv im Tagesgeschäft sowie für die kontinuierliche Verbesserung genutzt werden.

Smart Factory-Einführung: Rahmenbedingungen

Zunächst werden Rand- und Rahmenbedingungen für die Smart Factory-Einführung definiert. Hierfür gelten die klassischen „W-Fragen“.

Wie?

Frage Nummer eins lautet: Wie fangen Unternehmen sinnvollerweise an? Es bieten sich zwei grundlegende Vorgehensweisen an:

Top-Down-Ansatz

Im strategiegetriebenen Top-Down-Ansatz soll der gesamte Operations-Bereich grundlegend digitalisiert werden. Das bedeutet, dass Unternehmen eine konkrete Zielsetzung und eine Reihe an Use Cases benötigen, die horizontal integriert sind und somit im Optimalfall eine transparentere sowie verschwendungsärmere Auftragsabwicklung ermöglichen. Voraussetzung für diesen Ansatz: Das durchführende Unternehmen befindet sich in einer Situation, in der das Management eine solche Vorgehensweise im Unternehmen bewerben und durchsetzen kann und es herrscht bereits ein grundlegender Konsens, dass der Operationsbereich ganzheitlich transformiert werden soll.

Bottom-Up-Ansatz

Ist dies nicht der Fall, bietet sich bei der Einführung einer Smart Factory der Use Case-getriebene Bottom-up-Ansatz an. Hier werden Einzellösungen dort gefunden „wo es gerade brennt“. Ziel ist es, durch einzelne Use Cases akute Probleme zu beheben und so das Bewusstsein und die Akzeptanz für digitale Lösungen im breiten Management zu erhöhen.

Wer?

Die zweite Herausforderung ist die Frage nach dem „Wer“. Generell gilt: Je höher die Digitalisierungsprojekte im Unternehmen aufgehängt sind, desto besser. Im Optimalfall übernimmt die Geschäftsführung die volle Verantwortung und Schirmherrschaft für die Smart Factory-Einführung. Von zentraler Bedeutung ist es, auch die operativ verantwortlichen Mitarbeiter aus Operations und IT mit in den Transformationsprozess einzubinden. Sie wissen am ehesten, welche Prozesse der Verbesserung bedürfen und sind später die Nutzer der neuen Anwendungen. Dass sie die neuen Technologien akzeptieren und verstehen, ist für deren effektive Nutzung unerlässlich.

Wann?

Die Frage nach dem „Wann“ ist recht einfach zu beantworten: Je früher Unternehmen sich mit der Smart Factory-Einführung befassen, desto eher können sie deren Vorteile nutzen. Wichtig: Markt- oder personalbedingten Ausreden zählen nicht, um das Thema auf die lange Bank zu schieben.

Was?

Die Frage nach dem „Was“, also nach den konkreten Use Cases, ist sicherlich eine der komplexesten. Sie ist eng mit der Frage nach dem „Warum“ verknüpft, die der zentralen Motivation für die Smart Factory-Einführung auf den Grund geht: Welche neuen Kundenvorteile soll die Smart Factory liefern? Kundenvorteile können entweder in schnellen Durchlaufzeiten, einer besonders effizienten Produktion oder in der sogenannten kundenindividuellen Massenfertigung liegen. Ist die Zielsetzung für den Operations-Bereich klar, so lassen sich daraus konkrete, auf das Unternehmen zugeschnittene Use Cases ableiten.

Smart Factory-Einführung in 5 Schritten

Viele Verantwortliche fürchten, dass eine ganzheitliche digitale Transformation das Technologie-Wissen und die Transformationskapazitäten des Unternehmens übersteigen könnte. Mit der richtigen Vorgehensweise bei der Smart Factory-Einführung minimieren Unternehmen dieses Risiko. In der nachfolgenden Tabelle erklären wir, wie Unternehmen bei der Einführung einer strategiegetriebenen Smart Factory vorgehen.

Qualifizierung

Eine Smart Factory-Einführung steht von Anfang an auf wackeligen Füßen, wenn das Top- Management deren Zweck nicht erkennt oder kein einheitliches Verständnis davon vorhanden ist, was Smart Factory überhaupt bedeutet. Deshalb beginnt jedes Smart-Factory-Projekt mit der Qualifikation der Mitarbeiter und der Motivation des oberen Management-Kreises. Dies gelingt durch interaktive Workshops, in denen sowohl die strategischen Potentiale als auch konkrete Technologien und Anwendungen vorgestellt und erlebbar gemacht werden. Durch diesen Schritt werden spätere Verständnis- und Akzeptanzschleifen vermieden und die Grundlage für effiziente Prozesse hergestellt.


Strategieentwicklung

Im nächsten Schritt wird ein genauer Blick auf die Strategie des Unternehmens geworfen: Wofür steht das Unternehmen jetzt und in Zukunft? Welche Eigenschaften müssen Produktion und Logistik aufweisen, um diesen Zielen gerecht zu werden? In diesem Schritt legen Unternehmen die grundlegende Funktion ihrer Smart Factory fest: Soll sie eine besonders kostengünstige, schnelle oder individuelle Produktion ermöglichen?


Identifikation von smarten Potentialen

Für die Potentialidentifikation nehmen Unternehmen eine Analyse ihres derzeitigen Wertstroms vor. Darin werden alle Prozessschritte und die jeweils benutzten Systeme dokumentiert und die derzeitigen Probleme bzw. Verbesserungspotentiale festgehalten. Anschließend werden die digitalen Anwendungen ermittelt, um eines bzw. mehrere der identifizierten Probleme zu lösen.


Auswahl der richtigen digitalen Anwendungen

Nach der Identifikation der Potentiale werden diese bewertet. Kriterien für die Bewertung sind dabei die Bedeutsamkeit für die Unternehmensstrategie, die Anzahl der Probleme, die durch die Einführung der Anwendung behoben werden können, und der Nutzen im Vergleich zu den Kosten. Auf Basis der bewerteten Potentiale wird eine Roadmap zur Smart Factory-Einführung aufgestellt.


Umsetzung von Use Cases und globaler Roll-out

In den einzelnen Unternehmensbereichen werden nun die Use Cases umgesetzt und die Smart Factory entsteht. Bei der Umsetzung der Use Cases ist eine agile Vorgehensweise empfehlenswert. Zu Beginn sind die Probleme zwar bekannt und mögliche Lösungen identifiziert; trotzdem ist es wichtig, offen für Veränderung zu bleiben.


Smart Factory Einführung: Erfolgsfaktoren

Die Einführung einer Smart Factory birgt einige Herausforderungen: Komplexe Entscheidungen prägen den Transformationsprozess Die Umsetzung der Smart Factory gelingt, wenn folgende Faktoren beachtet werden.

Einheitliches Verständnis

Ein einheitliches Verständnis von Begriffen wie „Industrie 4.0“, „Lean“ und „Smart Factory“, sowie eine Vorstellung davon, welche Möglichkeiten Technologien und Methodiken wie Data Analytics, IIoT, oder Virtual und Augmented Reality bieten, legen den Grundstein für eine erfolgreiche Smart Factory-Einführung.

Zweck der Smart Factory

Die Frage nach der Funktion der Smart Factory ist maßgeblich. Dies gibt im gesamten Transformationsprozess Orientierung.

Vorsicht vor Trend-Technologien

Die neuste Technik muss nicht immer die Beste sein. Die Entscheidung, welche Technologie in der Smart Factory Anwendung findet, basiert auf den individuellen Bedürfnissen des Wertstroms.

Einbindung von Mitarbeiter:innen

Für eine nachhaltige Projektentwicklung nehmen Verantwortliche aus allen Bereichen am Prozess der Smart Factory-Einführung teil, wenn es um die Identifikation von Potentialen und Lösungen geht. Außerdem kommuniziert das Unternehmen transparent mit allen Mitarbeiter:innen, und erzielt mit Projektmarketing Akzeptanz und Sichtbarkeit für das Projekt. In der Implementierungsphase sind Schulungen und Feedbacksessions von zentraler Bedeutung.

Ganzheitlicher, horizontal und vertikal vernetzter Ansatz

Die Smart Factory bildet Prozesse von Wareneingang bis Warenausgang in datendurchlässigen Systemen ab. Lösungen, die auf unterschiedlichen, nicht-kompatiblen Systemen basieren, bieten für die Smart Factory wenig Mehrwert. Das IT-System einer Smart Factory verbindet verschiedene Lösungen miteinander, sodass keine Dopplungen oder Medienbrüche entstehen.

Process first, technology second

Technologische Lösungen entfalten nur dann ihr gesamtes Potential, wenn sie auf funktionierenden, schlanken und stabilen Prozessen beruhen. Für eine gelungene Smart Factory-Einführung überprüfen und verbessern Unternehmen ihre bestehenden Prozesse, bevor sie konkrete Anforderungen an eine neue Lösung definieren. Bei der Einführung von Lösungen wird darauf geachtet, dass diese keinen ungerechtfertigten Mehraufwand auf Prozessseite generieren, sondern auf verschwendungsfreien Prozessen basieren.

Werden auch Sie zum Erfolgsbeispiel: Wagen Sie sich jetzt an die Einführung Ihrer Smart Factory. Mit der richtigen Vorgehensweise werden Sie schnell Fortschritte erzielen – und dabei nicht zuletzt auch jede Menge Spaß haben. Gerne packen wir Ihre digitale Transformation gemeinsam mit Ihnen an. Erfahren Sie mehr dazu, wie wir Sie unterstützen können, oder kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch.